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Was kostet die Welt?

Mineralische Rohstoffe sind für den Bau von Häusern oder Straßen unverzichtbar. Doch die steigende Nachfrage nach Sand, Kies und Splitt ist nicht ohne die Erschließung neuer Abbauflächen möglich. Die strengen Auflagen und die komplizierten Genehmigungsverfahren verursachen hohe Kosten.

Der Wohnungsbau in Deutschland boomt und auch der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur führt zu einem wachsenden Bedarf an Baustoffen. Mineralische Rohstoffe wie Sand, Kies und Splitt sind somit eine überaus wichtige Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung und den fortschreitenden Wohlstand unserer Gesellschaft.

Kern der Produktion ist die Gewinnung, Aufbereitung und Sortierung des Rohmaterials.
Natürliche Produkte - Kern der Produktion ist die Gewinnung, Aufbereitung und Sortierung des Rohmaterials.

Benötigt und gewonnen werden in Deutschland jährlich insgesamt rund 550 Millionen Tonnen Gesteinskörnungen. Dazu gehören unter anderem 240 Millionen Tonnen Sand und Kies und etwa 210 Millionen Tonnen gebrochener Naturstein. Hinzu kommen außerdem 60 bis 70 Millionen Tonnen Recyclingbaustoffe. Auf jeden Deutschen kommen damit durchschnittlich pro Jahr sieben Tonnen Kies, Sand und Splitt. Gedeckt wird dieser Bedarf vor allem mit heimischen Rohstoffen. Die Gewinnung unterliegt strengen Umweltauflagen.

 

Komplizierte Genehmigungsverfahren

Die Erschließung und Sicherung von geeigneten Abbauflächen ist eine komplizierte und aufwendige Angelegenheit. Von der geologischen Erkundung eines geeigneten Rohstoffvorkommens bis zum Beginn der Gewinnung können mehr als zehn Jahre vergehen. „Bis das erste Kieskorn gewonnen ist, muss der Betreiber schon mal mit einem Kostenaufwand von 300.000 bis 500.000 Euro rechnen“, sagt Andreas Richter, Holcim Projektleiter Lagerstätten, Genehmigungen und Umwelt Nordrhein-Westfalen.

Vor dem ersten Einsatz der Baggerschaufeln sind zeit- und kostenintensive Genehmigungsverfahren zu durchlaufen: Untermauert durch diverse Fachgutachten, muss das Vorhaben erst einmal beschrieben werden. Dazu gehören eine Umweltverträglichkeitsstudie sowie ein landschaftspflegerischer Begleitplan. Auf Basis dieser Unterlagen nehmen die zuständigen Behörden Stellung zu dem jeweiligen Antrag. In dem laufenden Planfeststellungsverfahren werden auch die Öffentlichkeit und Träger öffentlicher Belange wie Naturschutzverbände beteiligt.
Am Ende steht der Planfeststellungsbeschluss mit umfangreichen Bestimmungen zur konkreten Art und Weise des Abbaus sowie Auflagen, die das Unternehmen einzuhalten hat. Diese werden im Laufe der Gewinnung bis zum Abschluss der Endrekultivierung streng kontrolliert.

Viele Flächen können allerdings von vornherein ausgeschlossen werden. In Raumordnungsplänen werden bundesweit Vorrang- und Vorbehaltsgebiete festgelegt – und zwar für alle Arten der Landnutzung wie etwa Siedlungen, Verkehrswege, Landwirtschaft, Naturschutz, Flächen für regenerative Energie und auch Rohstoffgewinnung.

Steigende Erzeugerpreise

Die Grafik zeigt den Erzeugerpreisindex (rote Linie) für Kies, Sand und gebrochene Natursteine. So stieg der Index, der die Preise für in Deutschland hergestellten Sand abbildet, in den letzten 17 Jahren um über 30 Prozent an und überholte dabei den Gesamtindex (schwarze Linie) für alle Erzeugerpreise.

Im konkreten Abbauvorhaben können aber auch auf Vorrangflächen Biotope, archäologische Fundstätten, Windkraftanlagen oder auch Hochspannungsmasten Abbauhindernisse darstellen. Aufgrund dieser räumlichen Zwänge geht die Tendenz bei den Betreibern immer mehr dahin, bestehende Standorte zu entwickeln, anstatt neue Standorte zu eröffnen.

Sand in Zahlen

Quelle: Handelsblatt-Artikel, 8. Januar 2018


30.000

Tonnen Sand werden ungefähr für den Bau eines Autobahn-Kilo­meters verbraucht.


200

Tonnen werden für den Bau eines durchschnittlichen Einfamilienhauses verbraucht.


307

Tonnen verbraucht ein Deutscher durchschnittlich im Laufe seines Lebens

In Einklang mit Natur und Einwohnern

In vielen Fällen sind die Anwohner durch die Planung des Abbaus von mineralischen Rohstoffen in hohem Maße alarmiert. Sie befürchten die Zerstörung des Landschaftsbildes, die Vernichtung von Ackerland, Wiesen und Wäldern. Holcim versucht Konflikte zu moderieren und Synergien mit anderen Nutzungen zusammen mit Nachbarn und Lokalpolitikern zu verwirklichen.

„Bei den bestehenden Abbaugebieten sehen wir uns als Nachbarn, die Nachbarschaftstreffen organisieren, Informationsveranstaltungen durchführen und Führungen anbieten, sodass alle Beteiligten verstehen können, warum wir diesen Abbau vornehmen“, erklärt Andreas Richter. „Vielen Menschen ist es gar nicht bewusst, dass – abgesehen von den offensichtlichen Verwendungen der Baurohstoffe für den Straßenbau, den Hoch- und Tiefbau oder das eigene Haus – auch Dinge des alltäglichen Lebens, wie zum Beispiel das Waschbecken, die Fliesen oder der Spiegel im Bad, aus Baurohstoffen hergestellt sind.“

Mit der Genehmigung zum Abbau von Kies, Sand, Splitt sowie Schotter und noch vor dem ersten Einsatz der Baggerschaufeln wird festgelegt, wie die Folgenutzung der Fläche aussieht. Die Kosten für die Rekultivierung sind in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Dabei wird diese standardmäßig bereits während des Abbaus, also abbaubegleitend durchgeführt. Die ersten Anpflanzungen können schon ein Jahr nach Abbaubeginn stattfinden. In jedem der Holcim Werke gibt es Bereiche, in denen abgebaut wird, und andere Bereiche, in denen gleichzeitig rekultiviert wird.

Sand wird knapp

Laut einer aktuellen Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) gibt es Schwierigkeiten bei der Gewinnung der Baurohstoffe – langwierige Genehmigungsverfahren sowie ein Mangel an Mitarbeitern in der Baustoffindustrie sind dafür zum Beispiel Gründe.

Mehr Infos

Rekultivierung

Der Grauwackesteinbruch Ambrock in Nordrhein-Westfalen im September 2014.
Vorher - Der Grauwackesteinbruch Ambrock in Nordrhein-Westfalen im September 2014.
Drei Jahre später im August 2017. Eine Teilfläche mit Pflanzung und natürlicher Sukzession.
Nachher - Drei Jahre später im August 2017. Eine Teilfläche mit Pflanzung und natürlicher Sukzession.
Das Kieswerk Nieder-Mörlen in Hessen im März 2003.
Vorher - Das Kieswerk Nieder-Mörlen in Hessen im März 2003.
Und 13 Jahre später im Oktober 2016 am Ende der Rekultivierung.
Nachher - Und 13 Jahre später im Oktober 2016 am Ende der Rekultivierung.

Neue Lebensräume schaffen

Anwohner, Spaziergänger oder Fahrradfahrer können auf von Holcim gebauten Aussichtspunkten beobachten, wie die Flächen zu ökologisch wertvollen Bereichen werden, in denen sich im Laufe der Zeit eine faszinierende Artenvielfalt neu entwickeln kann. So sind zum Beispiel viele aktive und stillgelegte Steinbrüche die letzten Rückzugsgebiete für vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsarten. In den Steinbrüchen und Kieswerken werden Feuchtbiotope angelegt, in denen seltene Amphibienarten leben und ablaichen. In den Felswänden brüten geschützte Vogelarten, wie der Uhu und die Uferschwalbe. Im Holcim Kieswerk Kaarst bei Düsseldorf befindet sich beispielsweise die drittgrößte Uferschwalbenkolonie in Nordrhein-Westfalen und im Kieswerk Niederweimar bei Marburg die größte Hessens. Somit eröffnen Abgrabungen auch Chancen für die Natur, denn in den Abbaugebieten siedeln sich viele vom Aussterben bedrohte Tierarten an.

Kontakt

Lagerstätten, Genehmigungen und Umwelt NRW

Andreas Richter
Projektleiter
Tel.: (02058) 96 01-21

E-Mail schreiben

Neben Andreas Richter kümmern sich bei Holcim die Spezialisten Dr. Julian Schilling, Maik Hamann (Region Nord und Ost) und Thilo Orgis (Region Südwest) um die ordnungsgemäße Rekultivierung von Nutzungsflächen.

Drei Fragen zum Naturschutz

Andreas Richter ist bei Holcim unter anderem für die Rekultivierung der Abbauflächen verantwortlich.
Zum Thema Naturschutz beantwortet er drei zentrale Fragen.

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