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Zementwerk Lägerdorf: Der Wasserverbrauch

Im Zementwerk Lägerdorf wird mit der Ressource Wasser bewusst und sparsam umgegangen. Gegenüber der vergangenen Jahre konnte der Verbrauch auch durch technische Installationen reduziert werden. Gleichzeitig steht die Vermeidung von Abfall im Fokus der Werksgruppe.

Der Gesamtwasserverbrauch konnte trotz erneuter Trockenheit im Berichtsjahr 2020 leicht gesenkt werden. Der warme Sommer mit gestiegenen Umgebungstemperaturen sorgte für zusätzlichen Kühlwasserbedarf, der nur durch Trinkwasser sichergestellt werden konnte. Dennoch wurde mit der Ressource Wasser bewusst und sparsam umgegangen und so konnte eine kontinuierliche Absenkung des spezifischen Wasserverbrauches erreicht werden. Gegenüber 2018 sank der Wasserverbrauch im Zementwerk Lägerdorf pro Tonne Produkt um 16 Prozent.

Ein Großteil des Brauchwassers (Prozesswasser) wird in Lägerdorf mit rund 1 Mio. m³ pro Jahr zum Aufschlämmen der Kreide als Transportmedium verwendet. Dieses wird im Produktionsprozess der Filtration wieder ausgepresst. Die nachgeschaltete Wasseraufbereitung in der Neutralisation sorgt dafür, dass das aufbereitete Wasser dann nach der Nutzung als Transportmedium wieder ins Oberflächengewässer eingeleitet werden kann und der Natur in den Wasserkreislauf zurückgegeben wird. Regelmäßige behördliche Kontrollen sorgen für die Überwachung und Einhaltung der Wasserqualität.

Im Mahl- und Mischwerk Bremen sank der spezifische Wasserverbrauch im Jahr 2020 sogar um 26 Prozent. Hier konnte durch die Installation neuer Klimaanlagen Wasser eingespart werden, da diese nicht mehr mit Wasser gekühlt werden müssen.

„Ein Großteil des Wassers wird aus der Weser über die Stahlwerke als Betriebswasser bezogen und zur direkten Kühlung von Lagern, Sichtern und Getriebekühlung im Prozess verwendet. Eine Verschmutzung erfolgt nicht. Danach wird dieses benutzte, nur für Kühlzwecke verwendete Wasser, in den Naturkreislauf zurück in die Weser geleitet. Regelmäßige behördliche Kontrollen sorgen für die Überwachung und Einhaltung der Wasserqualität.“

Hannes Kröger, Werkleiter Bremen

Abfallaufkommen im Zementwerk Lägerdorf

Bei der Herstellung von Zement entsteht kein Produktionsabfall, da Aschen und Filterstäube stofflich in das Produkt eingebunden werden. Das bedeutet, dass im Zementwerk Lägerdorf kein Abfall aus der Produktion anfällt. Es fallen ausschließlich haushaltsübliche Abfälle sowie Abfälle aus Instandhaltung und Modernisierung von Anlagen (Gewerbeabfälle) an. Bei dem Großteil der Abfälle handelt es sich um Anteile wie Überkorn vom Ersatzbrennstoff PREPOL SC und darin enthaltene Wertstoffe wie Eisen und Stahl als Begleitstoffe, die aussortiert werden. Auch Metallschrott, welcher beispielsweise durch Umbau oder Sanierungen, den Ersatz von Maschinen und Erneuerung von Anlagen entsteht, gehört dazu.

Im Jahr 2020 fielen 944 Tonnen Abfall im Zementwerk Lägerdorf und 871,3 Tonnen im Mahl- und Mischwerk Bremen an. Diese Abfälle werden einem externen Recycling, einer weiteren Sortierung oder Aufbereitung zugeführt. Für das Berichtsjahr 2020 ist gegenüber den Vorjahren ein deutlicher Rückgang der angefallenen Gewerbeabfälle zu verzeichnen.

NACHGEFRAGT

Jörg Stinsky, Leiter Umwelt, Werksgruppe Lägerdorf und Werk Bremen

Wird der Umweltschutz im Zementwerk Lägerdorf extern überprüft?
Jörg Stinsky: Ja, wir haben ein extern zertifiziertes Umweltmanagementsystem (ISO 14001) und ein ebensolches Energiemanagementsystem (ISO 50001). Bei den regelmäßigen Zertifizierungsprozessen prüfen unabhängige Auditoren unsere Fortschritte und zeigen uns immer wieder neue Optimierungs- und Verbesserungsmöglichkeiten auf.

Jörg Stinsky, Leiter Umwelt, Werksgruppe Lägerdorf und Werk Bremen

Warum wird in Lägerdorf keine SCR-, sondern eine SNCR-Anlage zur Minderung von Stickoxiden eingesetzt?
Jörg Stinsky: An dieser Stelle ist es wichtig anzumerken, dass sowohl das Verfahren der selektiven katalytischen Reduktion (SCR) als auch die selektive nichtkatalytische Reduktion (SNCR) als beste verfügbare Techniken nach europäischer Gesetzgebung eingestuft sind (BVT). Welche der Varianten die bessere für einen Standort ist, hängt vom Anlagenaufbau, der Betriebsweise, den tatsächlichen Emissionen und der Zielrichtung der Anlage ab.

Wir betreiben am Standort Lägerdorf am Drehofen 11 eine High-Efficiency-SNCR-Anlage. Damit können wir die
Grenzwerte sowohl für Stickoxide (NOX) als auch für den Ammoniakschlupf (NH3) sicher einhalten.

Wie ist der Umweltschutz im Zementwerk organisiert?
Jörg Stinsky: Ich leite den Umweltschutz gemeinsam mit einem kleinen Team und in Abstimmung mit unserer Leitung in Deutschland. Streng genommen sind alle unsere Mitarbeiter mit im Umweltschutz tätig und werden regelmäßig geschult und unterwiesen. Bei vielen Projekten, wie z. B. der Optimierung einzelner Anlagenteile zur Zementklinkerproduktion oder neuen Ersatzbrennstoffen, denken und arbeiten Mitarbeiter aus vielen verschiedenen Abteilungen aktiv an einer umweltverträglichen Lösung mit. Da ein Großteil unserer Mitarbeiter in der Region wohnt, ist der Umwelt- und Naturschutz für alle Mitarbeiter sowieso eine präsente und wichtige Thematik.

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