„Nicht nachhaltig zu handeln scheint in der Vergangenheit eine Normalität gewesen zu sein, auf die wir uns in der Zukunft nicht mehr einlassen dürfen,“ mit einer klaren Ansage eröffnete Johannes Kreißig, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) den Zukunftstag der Bauwirtschaft, der im Rahmen der 65. BetonTage stattfindet. Erstmals als digitales Event mit 128 Vorträgen auf 18 Podien und einem virtuellen Ausstellungsbereich, bei dem das Holcim Team mit vielen Infos und Video-Live-Chat dabei ist.
An vier Tagen informieren mehr als 100 namhafte Referenten über bedeutende technische, rechtliche und wirtschaftliche Entwicklungen rund um Beton und das Bauen mit Betonbauteilen und Betonwaren. Auf Europas größtem Fachkongress der Betonfertigteilindustrie präsentieren sich 160 Unternehmen und über 100 Redner. Sie alle liefern viele Beweise dafür, dass sich Nachhaltigkeit zum „neuen Normal“ im Bauwesen entwickelt und ressourcenschonendes und klimagerechtes Bauen möglich ist.
Am Messestand von Holcim erfahren die Gäste mehr über die klimafreundlichen Lösungen für das Bauen. Darüber informieren die Holcim Experten im Video-Livechat, etwa über die die ECOPact Serie, eine Linie von Betonen, die dank einer optimierten Zusammensetzung den CO2-Fußabdruck von Bauwerken reduziert.
ECOPact Serie
Die Produktserie von Holcim reuziert die CO2-Bilanz noch weiter dank einer zusätzlich optimierten Zusammensetzung.
Beton leistet als Werkstoff einen wichtigen Umweltbeitrag
Beton – ein Klimakiller? Diese Frage stellten Dr.-Ing. Markus Lanzerath, Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. (FBS) und Kevin Keils im gemeinsamen Vortrag. Die klare Antwort lautet „Nein“, denn aktuelle Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung beweisen das Gegenteil. Sie zeigen auf, dass in der Diskussion um die Einhaltung von Klimazielen Beton als Rohrwerkstoff, insbesondere gegenüber Kunststoffen, einen wichtigen Umweltbeitrag leisten kann.
Beton als Klimakiller?
Beton und Carbon: zwei spröde Materialien ergeben duktiles CPC-Tragwerk
Neugierig auf die Produktion und Anwendung von CPC-Bauteilen machte Professor Dipl. Ing. Josef Kurath von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur/Schweiz. In zahlreichen Bildbeispielen erläuterte er die CPC-Bauweise, die auf dem Halbfabrikat CPC-Carbonbetonplatte basiert. In einem Werk wird die CPC-Platte in Stärken von 20mm bis 69 mm und Größen bis ca. 4 m x 15 m hergestellt. Mit CNC-Anlagen oder einfachen Maschinen können die feinmaschig, mehrlagig und endlos mit Carbondrähten vorgespannten CPC-Platten weiterverarbeitet, auf der Baustelle verbaut oder zu komplexeren Bauteilen zusammengesetzt werden. Kurath: „In CPC-Platten sind zwei spröde Materialien: Beton und Carbon. Sie ergeben als Resultat ein duktiles Tragwerk.“
„Da kann nichts faulen oder korrodieren, weil weder Holz noch Stahl drin ist.“
Filigran und belastbar
Seit dem Jahr 2012 werden CPC-Platten in der Schweiz als Balkonplatten, Treppen, Podeste, als Belagsersatz bei Fußgängerbrücken, für aufgeständerte Plattenbeläge und vieles mehr eingesetzt. Auch wurden bereits ganze Bauwerke wie Fußgängerbrücken oder Fahrradunterstände aus CPC-Platten hergestellt. „Da kann nichts faulen oder korrodieren, weil weder Holz noch Stahl drin ist,“ so Kurath. Der Experte: „In der Schweiz wurden bereits über 150 Projekte ausgeführt. CPC-Beläge schneiden mit Blick auf die Nachhaltigkeit rund zehnmal besser als Holzbohlenbeläge ab.“
Mit CPC-Bauweise über 50 Prozent an Ressourcen und Gewicht sparen
Mit der CPC-Bauweise ist enorm ressourcenschonendes Bauen möglich. Im Vergleich zu herkömmlichen Betonbauweisen werden 50 bis 80 Prozent an Ressourcen und Gewicht eingespart. In Kürze wird eine allgemeine Zulassung des DIBt vorliegen, welche es erlaubt, die CPC-Platten in Deutschland als biege- und querkraftbelastete Platten einzusetzen.
Bauen mit CPC-Carbonbetonplatten
Holcim fertigt innovative Betonelemente in Serie
Holcim wird in den Betonfertigteilwerken des Tochterunternehmens Vetra im größeren Maßstab leistungsfähige dünne Carbetonplatten (CPC-Platten, „Carbon Prestressed Concrete“) mit einem hochfesten Beton für den deutschen, niederländischen und skandinavischen Markt produzieren. Im Februar hat die Holcim (Deutschland) GmbH mit der Schweizer CPC AG dazu einen Kooperationsvertrag abgeschlossen.
Die CPC-Betonelemente sind ausschließlich mit vorgespannten Carbonfasern bewehrt. Die Holcim Kunden erhalten bedarfsgerechte Zuschnitte der Elemente, Logistikservices sowie Unterstützung bei der Anwendung innovativer Verbindungstechnologien. Holcim Deutschland bzw. Vetra werden die weltweit erste größere Produktionsstätte aufbauen und die Bauteile im Design (zum Beispiel über die Betontechnologie und die Zusammensetzung) weiter optimieren. Gegenüber gängigen Stahlbetonelementen kann die benötigte Betonmenge bei gleicher Lastausnutzung um bis zu 75 Prozent verringert werden.