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Alles spricht von BIM – warum eigentlich?

Ein Gastbeitrag von Siegfried Wernik zum Thema Building Information Modeling (BIM).

In den letzten Jahren hat das Thema Building Information Modeling (BIM) in der Bauwirtschaft zunehmend an Bedeutung gewonnen. BIM löst Begeisterung und Ängste aus. In erster Linie aber herrscht eine grandiose Missinterpretation des Begriffs, der in jedem Kopf etwas anderes auslöst. Es geht um modellbasierte, digitale und interdisziplinäre Planungs- und Kollaborationsprozesse in der Bauwirtschaft. BIM ist weit mehr als ein 3-D-Modell. Grob vereinfacht gesprochen, werden alle Informationen eines Bauwerks – gleich, ob Tief- oder Hochbau – in digitalen Datenmodellen abgelegt. Das Planen, Bauen und Betreiben lässt die Informationsmenge anwachsen. Wir reden also im Grunde von Datenbanksystemen, deren Strukturen miteinander kompatibel sind und über die Inhalte verlustfrei ausgetauscht werden können.

Zur Person

Siegfried Wernik ist Architekt und Geschäftsführer der DhochN Digital Engineering GmbH in Berlin sowie Vorstandsmitglied im Verband buildingSMART e. V.

„BIM ist weit mehr als ein 3-D-Modell.“

Siegfried Wernik

Insofern ist der wichtigste Teil des Akronyms BIM das „I“ für Information. Hierbei stellen sich Fragen wie: Wer stellt wann welche Teile des Datenmodells her? Was sollen diese Teile enthalten? Wer fügt zu welchem Zeitpunkt welche Informationen hinzu? Und das Wichtigste: Wer kann aus diesen Datenmodellen wann welche Informationen erhalten, die helfen, die jeweilige Aufgabe zu erfüllen?

Mehr Infos

Eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger gibt interessante Einblicke darin, wie BIM die Bauindustrie beeinflusst. Hier geht es zu der englischen Version:

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Was kommt auf die Bauwirtschaft zu?

Die Digitalisierung wird die gesamte Bauwirtschaft erfassen und die damit verbundenen Veränderungen können als ein tief greifender, disruptiver Transformationsprozess verstanden werden: Etliche, teils seit sehr langer Zeit bestehende Arbeitsweisen und Berufsbilder werden sich verändern, manches wird gar obsolet werden. Anderes hingegen wird neu geschaffen werden müssen.

Eine im September 2017 veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung Roland Berger rät allen Unternehmen der Bauindustrie, das Thema BIM aktiv anzugehen, es sei der „Wendepunkt“ für die Bauindustrie. Und vonseiten der Politik wird BIM aktiv vorangetrieben. Auf Bundesebene haben die Bundesministerien für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) sowie das für Wirtschaft und Energie (BMWi) Initiativen geschaffen, um die Bauwirtschaft zu unterstützen. Verkehrsminister Alexander Dobrindt hat bereits im Dezember des Jahres 2015 mit dem Stufenplan eine ehrgeizige Zielmarke gesetzt: Für alle Infrastrukturprojekte des Bundes soll BIM ab 2020 verbindlich sein.

Traditioneller projektablauf:

Unkoordinierte Kommunikation mit Informationsverlusten

Der bisherige Projektablauf ohne BIM ist geprägt durch eine unkoordinierte Kommunikation mit Informationsverlusten.
Traditionell - Der bisherige Projektablauf ohne BIM ist geprägt durch eine unkoordinierte Kommunikation mit Informationsverlusten.

Projektablauf
mit BIM:

Koordinierte Kommunikation ohne Informationsverluste

Bei einem Projektablauf mit BIM gehen keine Informationen verloren, da alle Beteiligten auf ein Modell und den gleichen Informationsstand zugreifen.
BIM - Bei einem Projektablauf mit BIM gehen keine Informationen verloren, da alle Beteiligten auf ein Modell und den gleichen Informationsstand zugreifen.

Alle großen Unternehmen der Bauwirtschaft sind auf dem Weg, ihre Lösungen für digitales Planen und Bauen zu entwickeln – problematisch ist, dass bisher geeignete (internationale beziehungsweise nationale) Standards fehlen, die das hocheffiziente Arbeiten in der digitalen Welt entscheidend verbessern würden. Aus meiner Sicht wird die Veränderung für Handwerksbetriebe und kleine Unternehmen weniger dramatisch sein als oft befürchtet. Niemand wird sinnvoll verlangen können, dass diese Betriebe sich mit der Bearbeitung von komplexen BIM-Modellen beschäftigen. Gleichwohl wird aber mit Sicherheit erwartet, dass sie sich an den digitalen Kommunikationsprozessen beteiligen. Das heißt, dass zur Teilnahme an digitalen Ausschreibungen, entsprechende Software und die Expertise für deren Nutzung im Unternehmen vorhanden sein müssen.

buildingsmart e. v.

Seit über 20 Jahren ist buildingSMART aktiver Teil und Begleiter der Digitalisierung der Baubranche. Der als organisierte Non-Profit-Verband wirkt auf internationaler Ebene mit bei der Entwicklung von offenen Datenaustauschformaten (IFC-Standard) und der Zertifizierung von BIM-fähiger Software sowie Fort- und Weiterbildungsangeboten. In Deutschland hat buildingSMART gut 300 Mitglieder, darunter Holcim Deutschland, und wächst schnell – Mitglieder sind Unternehmen aus der gesamten Bauwirtschaft, Architekten, Ingenieure und Softwarehersteller sowie Vertreter aus Forschung und Lehre. buildingSMART bietet mehrmals im Jahr verschiedene Veranstaltungen an und zeigt dabei stets konkret, was BIM ist und wie es sich entwickelt – auch mit Beispielen aus der Praxis und aus dem Ausland. Der nächste buildingSMART-Anwendertag findet am 18. April 2018 in Nürnberg statt und zeigt Planen, Bauen und Betreiben in der BIM-Praxis. Informationen unter: www.buildingsmart.de

BIM in der anwendung

In der Planungsabteilung der VETRA, eines Tochterunternehmens von Holcim, ist BIM bereits Teil der täglichen Arbeit:

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