In Kirchheim unter Teck ist bei kommunalen Bauvorhaben zertifizierter Recylingbeton vorgeschrieben – so auch bei dem Bau einer Schule für 850 Schüler.
Blickt man auf das Schulgebäude, so fällt es gar nicht auf, doch in dem modernen Gebäude im schwäbischen Kirchheim unter Teck wurden rund 6.000 Kubikmeter Recylingbeton von Holcim verbaut. Dieser besteht zu rund 30 Prozent aus aufbereitetem mineralischem Bauschutt. Dabei ersetzten 1.800 Kubikmeter Recyclingmaterial den Splitt als Betonzuschlag. So wurde der primäre Rohstoff eingespart und auch auf weite Transportwege vom Steinbruch zum Betonwerk verzichtet, was letztlich niedrigere CO2 Emissionen bedeutet.
Erste Wahl: Recyclingbeton
„Das Wichtigste beim Einsatz von rezyklierter Gesteinskörnung ist, dass die Körnung nicht zu grob ist und unter 16 Millimeter liegt. Dann gelingen sehr gute, homogene Oberflächen“, erklärt Birgit Spann. Die Leiterin des Hochbauamts Kirchheim unter Teck spricht aus Erfahrung: „Seit 2014 schreiben wir R-Beton aus – und zwar auch für Sichtbeton. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Anbau oder einen Neubau handelt. Unser Campus Rauner ist ein schönes Beispiel für ebenmäßige Sichtbetonflächen mit R-Beton.“
Alternativen nutzen
Anstatt Splitt aus Steinbrüchen zu holen, setzen Holcim Betonwerke in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen mineralische Baustoffe zur Betonherstellung ein. Denn: Im Abbruch steckt viel mineralisches Material, das viel zu schade für die Deponie ist. Recyclingbeton weist eine vergleichbare Performance wie Beton mit natürlicher Gesteinskörnung auf und kann daher im Hochbau wie auch bei anderen Bauprojekten gleichwertig eingesetzt werden.
Partner mit Erfahrung
In Baden-Württemberg ist das Thema R-Beton schon seit einiger Zeit aktuell. Holcim arbeitet in Kirchheim unter Teck mit der Firma Heinrich Feess zusammen – einem zuverlässigen Partner in der Region, der über 60 Jahre Erfahrungen im Abbruch und Recycling verfügt und zudem Deutscher Umweltpreisträger 2016 ist.
Individuelle Betonrezepturen von Holcim
Hagen Aichele, Leiter Beton Region Süd erklärt: „Beton ist ein genormtes Produkt und unterliegt einer strengen Güteüberwachung. In unserer Betonprüfstelle werden die Rezepturen entsprechend den Betonnormen erstellt und genau auf die Anforderungen der Kunden angepasst.“ Die Recyclingbetone weisen dieselben Eigenschaften auf wie jeder konventionelle Transportbeton und bisher ließen sich keine Unterschiede in den Frisch wie auch in den Festbetoneigenschaften feststellen. Die Verarbeitbarkeit oder die Entmischungsneigung unterscheiden sich nicht zu Normalbeton.
Fokus auf nachhaltiges Bauen
„Recyclingbeton bietet die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten“, sagt Werner Spilles, Leiter Transportbeton von Holcim in Deutschland. Dabei ist Holcim in Baden-Württemberg den anderen Regionen schon ein wenig voraus, auch weil hier bei Kommunen und Städten eine besondere Aufmerksamkeit für nachhaltiges Bauen vorhanden ist.
„Recyclingbeton bietet die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten.“
R-Beton im Westen
Aber auch in Nordrhein-Westfalen setzt Holcim R-Beton ein. Der Fokus liegt bislang auf den vier Werken Herne, Ahaus, Coesfeld und Wuppertal. Dabei gibt es zwei Ansätze: Im Betonwerk Herne zum Beispiel wird der Restbeton der umliegenden Holcim Werke aufbereitet und der Produktion wieder zugeführt. In anderen Werken wird die RC-Körnung von qualifizierten Recyclingunternehmen zugekauft.
Umweltbewusst handeln
Werner Spilles ist sich sicher, dass sich die Anstrengungen beim nachhaltigen Bauen lohnen und schon bald weitere öffentliche und private Auftraggeber nachziehen werden. „Wir gehen von einer steigenden Nachfrage einer zunehmend umweltbewussten Kundschaft nach R-Beton aus und freuen uns auf weitere spannende Projekte.“
Ressourcen schonen
Als weltweit erster Hersteller erhielten die Holcim Transportbetonwerke Kirchheim unter Teck und Stuttgart-Neckarhafen (Foto) das neue CSC-R-Modul. Dieses R-Modul belegt verantwortungsvolle Ressourcengewinnung, nachvollziehbare R-Material-Herkunft, die Nutzung rezyklierter Gesteinskörnung, das funktionierende Qualitätsmanagement sowie einen Mindestgehalt an R-Material.