In Mönchengladbach wird derzeit eine neue Feuer- und Rettungswache gebaut, die in puncto Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ein Leuchtturmprojekt in der Region ist. Für den Rohbau dieses Projekts lieferte Holcim die klimafreundlichen Betone ECOPact und ECOPact R.
Ein Blick auf die Pläne lässt erahnen, dass in Mönchengladbach, genauer gesagt im Stadtteil Rheydt, etwas Besonderes entsteht: Das langgestreckte Gebäude schmiegt sich an die gebogene Straßenführung der Keplerstraße an und wird aufgrund der hybriden Konstruktion aus Stahlbeton und massiven Holzbauelementen das Stadtbild bereichern.
Es handelt sich um den Neubau für den Rettungsdienst und die Freiwillige Feuerwehr in Rheydt. Die Stadt Mönchengladbach ist Bauherr und begann bereits 2020 mit der Planung. „Wir haben uns für einen Neubau entschieden, weil die bestehenden Gebäude marode geworden waren und nicht länger die technischen Anforderungen und den gewachsenen Raum- und Flächenbedarf der Feuer- und Rettungswache erfüllten“, erklärt Projektleiter Thomas Kopelke vom Gebäudemanagement der Stadt Mönchengladbach.
Ein nachhaltiges Konzept
Und nicht nur das äußerliche Erscheinungsbild des Neubaus ist besonders, sondern vor allem das Konzept. Dafür wurden diverse Workshops mit allen Planungsbeteiligten, Vertreter:innen der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr realisiert. Es ging unter anderem um die Abstimmung der Betriebsabläufe, welche Räume in welcher Größe benötigt werden und um den nachhaltigen Aspekt.
„Wir haben Workshops gemacht, um die Bedürfnisse der Nutzenden, also des Rettungsdienstes und der Freiwilligen Feuerwehr, festzuhalten und um alle Interessen unter einen Hut zu bringen. Außerdem ging es auch darum, allen Beteiligten das nachhaltige Konzept näherzubringen. Der Stadt Mönchengladbach ist es wichtig, ein Gebäude zu erstellen, das vom Grundsatz nachhaltig entwickelt wird und gleichzeitig die Bedürfnisse der Nutzer berücksichtigt“, sagt Kopelke.
Baustoffe im Kreislauf
Für den Bauherren ist dies ein Leuchtturmprojekt, da es sich um das erste Gebäude der Stadt handelt, das nach den Prinzipien des Cradle2Cradle-Konzepts entwickelt wird. Dabei geht es darum, dass die verwendeten Ressourcen nach dem Lebensende des Gebäudes für neue Bauvorhaben eingesetzt werden können – nach einem Abriss also so gut wie kein Abfall entsteht und die Produkte damit im Kreislauf bleiben. Im Fokus stehen dabei regionale, auch umweltfreundliche und kreislauffähige Baustoffe. Darüber hinaus wurde auch der Leitfaden „Nachhaltiges Bauen der Stadt Mönchengladbach“ berücksichtigt, bei der Planung, Ausschreibung und Vergabe der Aufträge unterstützte die EPEA GmbH (Environmental Protection Encouragement Agency).
Gebäude der Zukunft
Das Bauvorhaben ist Teil des HealthyBuilding Network (HBN) und hinterlässt durch eine nachhaltige, kreislauforientiere Architektur einen positiven Fußabdruck.
Nachwachsende Rohstoffe
Die Objektplanung liegt in den Händen der Anderhalten Architekten GmbH. „Da wir nach dem Cradle2Cradle-Prinzip geplant haben, haben wir, soweit wie möglich, auf Verbundwerkstoffe und schadstoffbelastete, emittierende Baustoffe verzichtet. Das Gebäude wird weitestgehend aus recycelbaren Materialien bestehen und ist damit rückbaufähig“, erklärt der Projektleiter Michael Brützel der Anderhalten Architekten. „Für die Obergeschosse haben wir hauptsächlich Holz als nachwachsenden Rohstoff ausgewählt. Der Sockel mit den Fahrzeughallen muss so robust wie funktionell sein. Hier haben wir uns für Stahlbeton in Sichtqualität entschieden“, sagt Brützel.
Klimafreundlicher Beton
Die ECOPact-Serie von Holcim war für dieses Vorhaben genau die richtige Wahl – das weltweit breiteste Sortiment an kohlenstoffarmen Beton. Insgesamt lieferte Holcim von Juni 2022 bis Januar dieses Jahres 1.900 Kubikmeter Beton – 800 Kubikmeter ECOPact und 1.100 Kubikmeter ECOPact R aus dem nahegelegenen Werk in Mönchengladbach.
Eingespart!
Durch den Einsatz von Holcim ECOPact wurden in Rheydt 182 Tonnen CO2 eingespart. Zum Vergleich: Reist eine Person mit dem Flugzeug 182 Mal von Frankfurt nach New York, verursacht sie im Durchschnitt die gleiche Menge CO2. Darüber hinaus wurden Dank ECOPact Ressourcen geschont: über 300 Tonnen natürliche Gesteinskörnung.
ECOPact ist ein nachhaltiger Beton, dessen Produktion im Vergleich zu Standardbeton (CEM I) 30 bis 70 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht. ECOPact wurde vorwiegend für die Bodenplatten verwendet, auf denen später die Einsatzfahrzeuge stehen werden. ECOPact R hat ebenfalls einen reduzierten CO2-Anteil; zusätzlich werden bei dieser Sorte die maximal möglichen Anteile an rezyklierten Gesteinskörnungen, gemäß den aktuellen Rahmenbedingungen, verwendet. Damit erhalten die Bauabfälle ein zweites und drittes Leben. Die Herstellung von ECOPact R erfolgt in Transportbetonwerken, die mit dem CSC R-Modul zertifiziert sind. Für den Neubau in Rheydt wurde ECOPact R überwiegend für die Stahlbetonwände im Gebäudesockel verwendet.
Motivierte Zusammenarbeit
Die Baufirma Rostek & Pesch aus Krefeld erstellte den Rohbau und beauftragte Holcim als Betonlieferant für das Fundament und den Rohbau. „Wir haben uns für Holcim entschieden, da wir schon viele Projekte zusammen erfolgreich umgesetzt haben. Zudem ist Holcim ein zertifiziertes Unternehmen und konnte Recyclingbeton in der nötigen Menge liefern“, sagt Philipp Hirschfeld, Diplom-Ingenieur der Firma Rostek & Pesch.
Aus Beton wird Beton
Für Holcim unterstreicht dieses Projekt, dass der Ansatz, neben der Dekarbonisierung von Produktion, Produkten und Logistik den Fokus zusätzlich auf das Thema Kreislaufwirtschaft zu legen, vom Markt angenommen wird. Klimafreundliche Produkte wie aus der ECOPact-Serie sind nachgefragt. Und der Kreislaufgedanke lässt Gebäude zum Materiallager werden – aus Beton wird also wieder Beton.
Dies kann Thomas Kopelke bestätigen: „Der Recyclingbeton war für dieses Projekt sehr wichtig, um die ökologisch-nachhaltigen Kriterien zu erfüllen. Wir wollen für künftige Bauprojekte gerne mehr rezyklierte Baustoffe einsetzen. Es ist daher wichtig, dass Recyclingmaterial und Produkte wie etwa klimafreundlicher Beton in Ausschreibungen bevorzugt werden.“