Die Kreislaufwirtschaft in der Zementproduktion hat zwei Komponenten: den Einsatz von Primärrohstoffen zu reduzieren (alternative Rohstoffe) und Ersatzbrennstoffe (alternative Brennstoffe) einzusetzen.
Unser Ziel ist es, den Einsatz von Primärrohstoffen so effizient wie möglich zu gestalten. Mit dem Bau der Ofenlinie 11 wurde die Strategie, Ersatzrohstoffe zu verwenden, ausgebaut: So können wir die natürlichen Ressourcen Kreide, Ton und Sand – wichtige Bestandteile der Klinkerproduktion – besser schonen und durch alternative Rohstoffe ersetzen.
Im Sinne der Kreislaufwirtschaft gilt es für uns, Abfälle aus anderen Industriezweigen sinnvoll zu verwerten und damit die natürlichen Ressourcen zu schonen. Gleichzeitig gelingt es, CO2-Emissionen, die durch die notwendige Kalzinierung der Rohstoffe entstehen würden, zu reduzieren. Für den Zementproduktionsprozess kommen nur aufbereitete Abfälle zum Einsatz, die eine stoffliche Verwertung ermöglichen und die Einhaltung von Umwelt- und Qualitätsnormen garantieren.
Neben dem Einsatz alternativer Brennstoffe wird zunehmend der Fokus auf alternative Korrektur-Rohstoffe gelegt, um die genannten natürlichen Rohstoffe zu schonen. Bislang kommen dabei Eisenkorrekturstoffe, Aluminiumkorrekturstoffe und Steinkohlenflugaschen zum Einsatz.
EINSATZ VON ERSATZBRENNSTOFFEN
Seit vielen Jahren werden bei Holcim sogenannte alternative Brennstoffe oder Ersatzbrennstoffe in der Klinkerproduktion eingesetzt.
Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen wurde in Lägerdorf mit den bereits genehmigten Ersatzbrennstoffen weiter erhöht: Im Zementwerk Lägerdorf wurden bereits 2020 über 400.000 Tonnen regional anfallende aufbereitete sekundäre Roh- und Brennstoffe stofflich und energetisch verwertet.
Damit betrug der Anteil der Ersatzbrennstoffe an der gesamten Feuerungswärmeleistung im Jahresdurchschnitt über 76 Prozent. Der Biomassenanteil der Brennstoffe lag im Jahr 2020 bei 26,5 Prozent. Ziel ist es, auch in Zukunft über den verstärkten Einsatz von Ersatzbrennstoffen und einen erhöhten Biomasseanteil die CO2-Emissionen am Standort Lägerdorf weiter zu senken.
Die Grafik zeigt die Art der eingesetzten Ersatzbrennstoffe. Es werden ausschließlich durch zertifizierte Fachbetriebe aufbereitete Industrieabfälle eingesetzt, die ansonsten einer anderen Entsorgung oder Deponierung zuzuführen wären.
ZUSAMMENSETZUNG DER EINGESETZTEN BRENNSTOFFE
Das behördlich genehmigte Qualitätssicherungskonzept von Holcim stellt sicher, dass die Werte sowohl im Klinker als auch bei den Emissionen konstant bleiben und alle Grenzwerte eingehalten werden. Die Überprüfungen zeigen, dass der steigende Einsatz ausgewählter, vom Lieferanten aufbereiteter und gut überwachter Ersatzbrennstoffe keine Veränderungen bei den Emissionen hervorruft, sondern dass diese weiter gesenkt werden können.
Für brennstoffbedingte Emissionen von Zementwerken gelten die Anforderungen von Abfallmitverbrennungsanlagen. Denn Zementwerke haben zusätzlich zu den Emissionen aus Brennstoffen rohmaterialbedingte Emissionen aus den eingesetzten Rohstoffen wie Kreide, Sand und Ton, die es bei Müllverbrennungsanlagen nicht gibt. Nur für diese rohstoffbedingten Emissionen können Zementwerke Ausnahmegenehmigungen erhalten.
Durch den Einsatz von Abfällen unterstützen Zementwerke aktiv die Kreislaufwirtschaft und tragen zur Entsorgungssicherheit in den Regionen und im ganzen Land bei. Umweltverträglichkeitsuntersuchungen haben gezeigt, dass es durch die Abfallmitverbrennung nicht zu einer Verschlechterung der Umweltbelastung kommt.