Die Herstellung von Zement erfordert verschiedene strom- und brennstoffintensive Verarbeitungsschritte. Energie kommt also in Form von Brennstoffen (thermische Energie) zur Befeuerung des Drehofens für die Herstellung des Zementklinkers und in Form von elektrischer Energie zum Betrieb verschiedener Aggregate, insbesondere der Rohmaterial- und Zementmahlanlagen, zum Einsatz.
Die Zementproduktion ist energieintensiv und bringt Emissionen mit sich. Die CO2-Emissionen der Produktion stammen aus dem eingesetzten Rohstoff (Kalkstein, Kalkmergel, Kreide), aus den Brennstoffen und der Verbrennung.
EMISSIONSREDUKTION DURCH DEN EINSATZ VON HÜTTENSAND
Durch den Einsatz von Hüttensand, der bei der Granulation in einem Stahlwerk als Nebenprodukt anfällt, können die Emissionen im Produkt reduziert werden. Daher ist es sinnvoll, den Anteil an Hüttensand im Zement zu erhöhen und das Produktportfolio der stark hüttensandhaltigen Zemente stetig zu erweitern und auszubauen. Denn Zemente mit einem hohen Anteil an Hüttensand verfügen über einen geringeren CO2-Rucksack.
Auch mit dem Einsatz von gebranntem Ölschiefer (GÖS) können die Emissionen reduziert werden, da Ölschiefer Brennstoff und Rohstoff zugleich ist. Denn Zemente mit GÖS-Anteil enthalten geringere Mengen an Klinker.
THERMISCHE ENERGIE
Im Jahr 2020 wurden für die Klinkerproduktion insgesamt mehrere Millionen GJ an thermischer Energie verwendet. Durch die Optimierung von Prozessen und der Anlagenfahrweise sowie über eine konstante Brennstoffqualität ist es möglich, die thermische Energie auf diesem Wert zu halten oder noch weiter zu senken. Im jährlichen Umwelt- und Energieprogramm setzen wir uns Ziele, um den Verbrauch von thermischer als auch elektrischer Energie zu senken. Im Rahmen des Energiemanagementsystems ISO 50001 werden der Energieverbrauch und die Fortschritte jährlich auch extern überprüft.
„Als globaler Baustoffhersteller übernimmt Holcim eine Schlüsselrolle, um die Herausforderungen der heutigen Klimakrise zu bewältigen.“
ELEKTRISCHE ENERGIE
Die Herstellung von Zementen ist mit einem hohen Strombedarf verbunden. Maßgeblich dafür sind sehr große Antriebe, die aufgrund der hohen Durchsatzmengen notwendig sind. Der Hauptstromverbrauch geht in die Klinker-Produktion mit deren Brechern, Rohmühlenantrieben, Ofenantrieben und Gebläsen. Auch die Zementmahlung mit ihren großen Mühlenantrieben, Gebläsen und Sichtern hat einen erheblichen Stromverbrauch.
Durch das Energiemanagementsystem ISO 50001 arbeiten wir kontinuierlich an einer Energieeffizienzsteigerung, um den spezifischen Energieverbrauch weiter zu reduzieren oder so gering wie möglich zu halten.
Holcim hat beispielsweise für 2021 einen Vertrag zur Lieferung von ca. 30.000 MWh Onshore-Windstrom für die Zementwerke Lägerdorf und Höver abgeschlossen. Der grüne Strom kommt dabei aus verschiedenen norddeutschen Windparks – wir haben bei der Auswahl der Windräder großen Wert auf die Regionalität gelegt. Allein mit diesem Vertrag haben wir in den Werken Lägerdorf und Höver im Jahr 2021 bereits einen Anteil an physisch erzeugtem Windstrom von ca. zehn Prozent. Für 2022 sind bereits fast doppelt so hohe grüne Strommengen in der Ausschreibung.