Die Zementproduktion ist energieintensiv und bringt Emissionen mit sich. Die CO2‑Emissionen der Produktion stammen aus dem eingesetzten Rohstoff (Kalkstein) und aus den Brennstoffen bei der Verbrennung.
Durch den Einsatz von gebranntem Ölschiefer (GÖS) können die Emissionen reduziert werden, da Ölschiefer Brennstoff und Rohstoff zugleich ist. Denn Zemente mit GÖS-Anteil enthalten geringere Mengen an Klinker, wodurch der CO2‑Rucksack der Produkte reduziert ist. Die CO2‑Emissionen pro Tonne Klinker sind seit 2018 gesunken.
Im Jahr 2020 wurden am Standort Dotternhausen im Rahmen der Klinkerproduktion 451.116 Tonnen CO2 emittiert. In der GÖS-Produktion wurden 190.120 Tonnen CO2 emittiert. Im gleichen Zeitraum wurden insgesamt 197.897 Tonnen CO2 eingespart. Die Zusammenhänge und Ansatzpunkte der CO2-Reduktion – auch über den gebrannten Ölschiefer hinaus – zeigt die folgende Grafik.
Die Herstellung von Zement erfordert verschiedene strom- und brennstoffintensive Verarbeitungsschritte. Energie kommt also in Form von Brennstoffen (thermische Energie) zur Befeuerung des Drehofens für die Herstellung des Zementklinkers und von elektrischer Energie zum Betrieb verschiedener Aggregate, insbesondere der Rohmaterial- und Zementmahlanlagen, zum Einsatz.
THERMISCHE ENERGIE
Im Jahr 2020 wurden für die Klinkerproduktion insgesamt 2.053.597 GJ an thermischer Energie benötigt. Daraus resultiert ein spezifischer Energieverbrauch von 2,15 GJ pro Tonne Zement. Dies entspricht einer Reduzierung von ca. 16 Prozent seit 2018. Für Zementwerke ist dies ein sehr fortschrittlicher Wert. Durch die Optimierung von Prozessen und Anlagenfahrweisen sowie über eine konstante Brennstoffqualität ist es möglich, die thermische Energie auf diesem Wert zu halten oder noch weiter zu senken. Im jährlichen Umwelt- und Energieprogramm setzen wir uns Ziele, um sowohl die thermische als auch die elektrische Energie zu senken. Im Rahmen des Energiemanagementsystems ISO 50001 wird der Energieverbrauch jährlich auch extern überprüft.
Ölschieferzemente sind deutlich ökologischer, da bei deren Herstellung deutlich weniger CO2 entsteht und wir somit einen Beitrag zur Reduzierung der Klimaerwärmung leisten können. Zum anderen werden Ölschieferzemente von Fachleuten sehr geschätzt, weil sie besondere Eigenschaften beim Bauen wie etwa ein besseres Wasserrückhaltevermögen oder eine gleichmäßigere Sichtbetonqualität bieten.
ELEKTRISCHE ENERGIE
Das Werk Dotternhausen versorgte sich im Jahr 2020 zu 96,5 Prozent selbst mit Energie zur Stromversorgung. Durch die Abwärmenutzung aus der GÖS-Produktion, die Nutzung der Bremsenergie der Seilbahn und durch Dieselgeneratoren wurden im Jahr 2020 am Standort 100 Mio. kWh Strom selbst erzeugt. Mit dem Eigenstrom würden sich 40.242 Zwei-Personen-Haushalte versorgen lassen.
Durch unsere Eigenstromproduktion aus Abwärme sind wir in der Lage, auch Strom ins öffentliche Netz zu liefern, um kurzzeitige Stromspitzen durch höheren Verbrauch im öffentlichen Netz abzudecken. Im Jahr 2020 konnten wir 12,7 Mio. kWh ins öffentliche Netz einspeisen.
Die Herstellung von Zementen ist mit einem hohen Strombedarf verbunden. Maßgeblich dafür sind sehr große Antriebe, die aufgrund der großen Durchsatzmengen notwendig sind. Der Hauptstromverbrauch geht in die Klinker- und GÖS-Produktion mit deren Brecher, Mühlenantrieben, Ofenantrieben und Gebläsen. Auch die Zementmahlung mit ihren großen Mühlenantrieben, Gebläsen und Sichtern hat einen erheblichen Stromverbrauch.
Der gesamte Stromverbrauch für das Jahr 2020 lag bei 104 Mio. kWh. Durch das Energiemanagementsystem ISO 50001 arbeiten wir kontinuierlich an Effizienzsteigerungen, um den spezifischen Energieverbrauch weiter zu reduzieren oder so gering wie möglich zu halten. Der Einsatz von alternativen Brennstoffen sorgt auch für einen geringeren Kohleverbrauch und dadurch für geringere Laufzeiten der Kohlemühle. Im Vergleich zum Vorjahr 2019 wurden 2020 37 MWh eingespart.