In Köln-Deutz entsteht derzeit ein Gymnasium mit angeschlossener Turnhalle. Was auf den ersten Blick als normales Bauprojekt erscheint, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen durchaus als etwas Besonderes: ein Pionierprojekt in punkto Nachhaltigkeit, auf das nicht nur die Oberbürgermeisterin von Köln stolz ist.
Nicht nur bei den pädagogischen Standards soll das neue Gymnasium in Köln-Deutz eine Vorreiterrolle übernehmen. Auch wenn es darum geht, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren und auf den Klima- sowie Umweltschutz einzuzahlen. Bauherr dieses Projekts ist die Ulrich Beckmann Real Estate GmbH, einen großen Wert auf nachhaltige Bauweisen setzt.
Kern des Familienunternehmens ist es, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der von der Auswahl der Baustoffe bis zur Nutzung erneuerbarer Energien reicht. So werden Gebäude entwickelt, die den höchsten Standards in Bezug auf Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Umweltfreundlichkeit entsprechen – in diesem Falle unter Einsatz von Recyclingbeton.
Arno Zander
Key Account Manager/ Technischer Vertrieb
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Das Großprojekt, das bereits Anfang 2025 fertiggestellt werden soll, entsteht in Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmer ZÜBLIN und dem Architekturbüro HeinleWischer. Nach Fertigstellung wird es von der Stadt Köln für zunächst 28 Jahre angemietet und beinhaltet Platz für 1.000 Schülerinnen und Schüler.
Neben dem Hauptgebäude – die Sekundarstufe 1 soll vierzügig, die Oberstufe sechszügig sein – entsteht in direkter Nachbarschaft ein Büro- sowie ein Sportgebäude. Besonders ist hier, dass zwei Zweifach-Sporthallen übereinander gebaut werden. HeinleWischer setzte sich mit dem Entwurf der Clusterschule dabei gegen zwei Konkurrenten durch.
Recyclingbeton gewünscht
„Vom Bauherren wurde die nachhaltige Bauweise explizit gewünscht“, erklärt Arno Zander, Key Account Manager bei Holcim Deutschland. Der Baustoffhersteller lieferte den Beton für das Projekt, das sich auf fünf Stockwerke und eine Bruttofläche von 28.135 Quadratmeter erstreckt – mit zusätzlich 13.500 Quadratmetern für das Büro- und Sportgebäude.
Zunächst lieferte Holcim 15.000 Kubikmeter ECOPact (davon 12.000 Kubikmeter EcoPact R) für die Schule. „Im Anschluss haben wir noch 6.000 Kubikmeter ECOPact R für den Bau der Turnhalle geliefert“, so Zander. „Entscheidend war, dass wir die Verfügbarkeit des Materials mit unseren drei Werken in der Region sicherstellen konnten.“
„Entscheidend war, dass wir die Verfügbarkeit des Materials mit unseren drei Werken in der Region sicherstellen konnten.“
Ludger Koch, der Technischer Direktionsleiter der Ed. Züblin AG, ist zufrieden: „Mit diesem Projekt zeigen wir, wie ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen gelingt – gerade auch in der Kombination aus Recycling-Beton, Flugasche und Holzelementen. Zusammen können wir so höchste ökologische Standards umsetzen.“
„Wir kennen die Firma Züblin schon seit über 15 Jahren und realisieren verschiedene Projekte zusammen“, erklärt Zander. „Die Zusammenarbeit läuft ganz hervorragend. Auch der Bauherr ist mit der Arbeit sehr zufrieden. Wir konnten hier unser ganzes Know-how beim Thema R-Beton einbringen.“
Gütesiegel in Platin
Zusätzlich zu der nachhaltigen Bauweise wird die Schule mit neuester Klimatechnik ausgestattet. Eine eigene Solaranlage liefert dabei nachhaltigen und kostengünstigen Strom. Über Geothermie und eine Wärmepumpe wird dieser direkt in Wärme umgesetzt, wodurch das Gebäude rund 60 Prozent weniger Energiebedarf als der Durchschnitt aufweist.
Dank dieser Maßnahmen soll das Gütesiegel in Platin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erreicht werden. Die Schule gilt damit als deutschlandweites Pionierprojekt. Der Ressourcenschutz wird durch den Einsatz des R-Betons mit einem hohen Anteil an recycelter Gesteinskörnung sichergestellt.
„Mit dem Gymnasium Deutz beginnen wir ein Stück Kölner Zukunft. Nachhaltigkeit wurde hier großgeschrieben“, freut sich Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Vor allem aber ist der Schulbau eines von aktuell 22 laufenden Investoren-Projekten mit einem geschätzten Gesamtvolumen von 2,35 Milliarden Euro.“
Mehr Infos: Holcim ECOPact R
■ Holcim ECOPact R kann grundsätzlich wie herkömmlicher Beton (aus natürlichen Gesteinskörnungen) bis zur Druckfestigkeitsklasse C30/37, mit gleicher Leistungsfähigkeit im Frisch- sowie Festbetonbereich eingesetzt werden. Vor allem wird dieser Beton im Hoch- und Wohnungsbau eingesetzt. Besondere Anwendungen, wie z. B. die Herstellung von Sichtbeton-Bauteilen, sind mit technologischem Know-How darstellbar.
■ Die Eigenschaften und Anforderungen an die rezyklierten Gesteinskörnungen werden in der DIN EN 12620 geregelt. Unter anderem sind hier die Grenzwerte zur Kornzusammensetzung, der Wasseraufnahme und auch die Kategorie der Gesteinskörnung (Typ 1 oder Typ 2) festgelegt.
■ Die zulässige Zugabemenge rezyklierter Gesteinskörnung liegt gemäß der DAfStb-Richtlinie “Beton mit rezyklierter Gesteinskörnung” abhängig von der Expositionsklasse und der Kategorie zwischen 25 und 45 Vol.-% der Gesteinskörnung > 2 mm.
■ Holcim ECOPact R wird nur in CSC zertifizierten Transportbetonwerken hergestellt.