Im Rahmen der Grundreparatur im Zementwerk Höver wurden in diesem Jahr neben Routinearbeiten auch einige Großprojekte erfolgreich durchgeführt.
Im Februar und März 2022 stand die jährliche Grundreparatur im Zementwerk Höver an. Für diese auch Revision genannte Zeit wird das Werk mehrere Wochen heruntergefahren, Verschleißteile gewechselt und Wartungen sowie Reparaturen durchgeführt.
Grundreparatur: gute Planung ist essentiell
Der Zeitplan ist aufgrund des Produktionsstops eng getaktet: Viele externe Unterstützer:innen sind auf dem Gelände und die Räder müssen ineinander greifen, damit das Ziel ohne Kompromisse bei der Arbeitssicherheit erreicht wird. Hier wird die Basis gelegt, damit das Werk weiterhin zuverlässig produzieren kann und dafür ist starke abteilungsübergreifende Zusammenarbeit gefragt.
In Höver war die Grundreparatur im Februar und März 2022 alles andere als gewöhnlich. Zusätzlich zu Corona und der Sturmsaison sowie den bekannten Routinearbeiten wurden mehrere Großprojekte durchgeführt, von denen wir zwei im Folgenden genauer für Sie beschreiben:
Im Zeitraffer
Herausheben des alten Ofenschusses im Zementwerk Höver
Ein Defekt in der 38 Meter langen Leitung hatte in der Vergangenheit zu einem unerfreulichen Staubereignis geführt. Obwohl ein TÜV-Gutachten auch eine Sanierung der Leitung als Möglichkeit empfahl, entschied Holcim sich, eine neue Abluftleitung inklusive sämtlicher Einzelkomponenten einzubauen.
Eine Spezialfirma setzte den Auftrag in unter drei Wochen von der Demontage bis zur Montage um. Einzige Unwägbarkeiten waren die Unwetter mit Orkanböen, die das Arbeiten in bis zu 50 Metern Höhe zeitweise unmöglich machten. Die mit der Arbeitshöhe und dem Gewicht der Rohrleitung mit zweieinhalb Metern Durchmesser (insgesamt rund 25 Tonnen) verbundenen Sicherheitsherausforderungen lösten die Spezialisten mit viel Ruhe und der Routine aus zahlreichen vergleichbaren Projekten.
„Abgesehen vom Sturm ist alles nach Plan gelaufen. Dank der sicheren und professionellen Arbeit aller internen und externen Mitarbeitenden sind wir fit für das nächste Jahr - das war ganz starke Teamarbeit.“
Austausch Ofenschuss bei der Grundreparatur
Beim zweiten Projekt wurde der sogenannte Ofenschuss ausgetauscht. Als Ofenschuss bezeichnet man einen Abschnitt des Drehrohrofens. Auf Basis der jährlichen Laservermessung war das Team der Holcim Instandhaltung zu dem Ergebnis gekommen, dass der bestehende rund 21,5 Meter lange Abschnitt ausgetauscht werden sollte. Keine Routinearbeit, wenn man bedenkt, dass der ersetzte Teil 50 Jahre lang im Einsatz gewesen war.
Mit Trennschnitten wurde der Teil vom Ofenmantel abgetrennt und von zwei Mobilkränen mit je 500 Tonnen Tragkraft herausgehoben. Bereits am Folgetag folgte das Einheben des neuen Ofenschusses. Ausrichten und Verschweißen der bestehenden und der neuen Ofenteile mit 5,4 Metern Durchmesser nahmen sechs Tage in Anspruch. Nach nur zehn Tagen in Summe waren die Arbeiten abgeschlossen und seit dem 6. März 2022 produziert das Werk Höver wieder Zement.