Autobahnen sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Damit der Verkehr auch künftig Tag und Nacht fließen kann, wird der Bund bis 2030 über 130 Milliarden Euro in den Ausbau und die Sanierung des deutschen Autobahnnetzes investieren. Viel zu tun – auch für Holcim.
Deutschland besitzt eines der dichtesten Fernstraßennetze der Welt. Auf den mehr als 13.000 Autobahn-Kilometern fahren täglich Millionen Personen- und Lastwagen. Abnutzung und Ausbesserungen sind damit vorprogrammiert. Bis 2030 wird der Bund deshalb über 130 Milliarden Euro in die Sanierung und den Ausbau der Straßen investieren.
„Tipptopp Teamplay. So lautete das Feedback der ARGE A 7 für die gute Versorgung des Bauabschnitts 6.“
Bauarbeiten auf der Nordachse
Die Erneuerung und der Ausbau der Bundesautobahn A 7 ist das derzeit größte Infrastrukturprojekt Norddeutschlands. Noch bis Ende 2018 wird die Nordachse, das 65 Kilometer lange Stück vom Autobahndreieck Hamburg-Nordwest bis zum Autobahndreieck Bordesholm, von vier auf sechs Fahrspuren erweitert. Offizieller Startschuss des 600-Millionen-Euro-Projektes war der 1. September 2014. Im Mai 2015 lieferte Holcim bereits den ersten Zement für die Grunderneuerung der Fahrbahn und der darunter liegenden Tragschicht. Insgesamt werden mindestens 260.000 Tonnen Zement benötigt.
Der Autobahnabschnitt erhält zu 90 Prozent eine Fahrbahndecke aus Waschbeton, nur zehn Prozent der Strecke werden asphaltiert. Asphalt ist durch seinen hohen Hohlraumgehalt leiser als Beton. Waschbeton hingegen rentiert sich bei hochbelasteten Flächen aufgrund seiner Langlebigkeit: Mit 30 bis 40 Jahren hat er etwa die dreifache Lebensdauer einer Asphaltdecke und ist zudem griffiger – auch bei Nässe. Ein weiterer Vorteil gegenüber Asphalt: Es entstehen in der Regel keine Spurrinnen.
Zum Projekt
Bauherr: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Projektgesellschaft: Via Solutions Nord, bestehend aus HOCHTIEF PPP Solutions, KEMNA BAU und der niederländischen Finanzierungsgesellschaft Dutch Infrastructure Fund
Zement: Holcim
Spezialbindemittel (Bodenverbesserung): Holcim
In 90 Sekunden erklärt
Ein solches Großprojekt ist schon aus Kostengründen auf reibungslose Abläufe angewiesen. „In Spitzenzeiten der Fahrbahnbetonage liefern wir in 24 Stunden bis zu 3.000 Tonnen Zement für zwei Mischanlagen. Das entspricht rund 120 Lkws. Zusätzlich werden täglich bis zu 1.000 Tonnen für die Bodenstabilisierung geliefert“, sagt Andreas Michel, Produktmanager Zement und Spezialbindemittel. Er gehört zu dem zehnköpfigen Holcim Team aus den Bereichen Labor, Logistik, Qualitätssicherung, Verkauf und Customer Solutions, das sich vorwiegend um das Infrastrukturprojekt A 7 kümmert.
Produkte auf Kundenwunsch
Für den A 7-Ausbau liefert Holcim zwei unterschiedliche Zementsorten, aus denen der Beton für die Fahrbahndecke und mittels Bodenverfestigung die Tragschicht entsteht. Hier kommt der Portlandhüttenzement Holcim-Ferro 4 R (CEM II/A-S 42,5 R) zum Einsatz. Der Fahrbahndeckenzement ist ein Portlandzement, und zwar der Holcim-Pur 4 N-NA (CEM I 42,5 N (na)). Holcim hat diese Sorte in zweimonatiger Arbeit mit vielen Rezepturoptimierungen und Versuchsbränden im Zementofen entwickelt. „Um Schäden durch eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion auszuschließen, haben wir den Natrium- und Kaliumgehalt reduziert. Er liegt mit einem Massenprozent kleiner als 0,60 erheblich unter dem in Deutschland für Fahrbahndecken geforderten Wert“, sagt Michel. Auch die Druckfestigkeiten und die Mahlfeinheit wurden auf den Kundenwunsch zugeschnitten.
Künftige Baustellen
Bis 2030 investiert die Bundesregierung über 130 Milliarden Euro in den Ausbau des Straßennetzes. Vor allem in NRW besteht großer Bedarf, wie diese Auswahl des Bundesverkehrswegeplans 2013 zeigt.
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Kurze Wege, effiziente Lieferung
Der über 24 Stunden gleichmäßig getaktete Transport des Baustoffes per Lkw aus dem nahe gelegenen Holcim Zementwerk Lägerdorf bei Itzehoe läuft reibungslos. Zwei mobile Mischanlagen in unmittelbarer Nähe zu den Anschlussstellen Großenaspe und Kaltenkirchen garantieren kurze Wege zur Baustelle. „Wichtig sind vor allem eine ausreichende Silokapazität zur Zwischenlagerung des Zementes im Werk und eine sehr gute Logistik für den Transport auf die Baustelle. Eine besondere Rolle spielt auch ein Qualitätswesen im Labor, das dafür sorgt, dass der Kunde seinen Zement in immer gleich hoher Qualität geliefert bekommt“, sagt Michel.
Die Lieferungen von Holcim wirken sich positiv auf den Zeitplan aus. Von der in acht Bauabschnitte aufgeteilten Ausbaustrecke ist rund die Hälfte geschafft. Pro Bauabschnitt wird mit etwa zwei Jahren für die Erneuerung und Verbreiterung gerechnet. Eine Ausnahme ist der Abschnitt, in dem zusätzlich der Lärmschutzdeckel an der Anschlussstelle Hamburg-Schnelsen errichtet wird. Seine Fertigstellung ist technisch anspruchsvoll und erfordert mehr Zeit – bis Ende 2018.
Zement und Bindemittel
Andreas Michel
Produktmanager
Tel.: (0170) 7 93 68 56