Die Herstellung von Transportbeton benötigt große Rohstoffmengen, die bis zum Transportbetonwerk weite Strecken zurücklegen müssen. Dahinter steckt ein hoher logistischer Aufwand. Holcim investiert mit iSilo in die digitale Zukunft, um einen optimalen und nachhaltigen Logistikprozess in der Rohstoffversorgung zu gewährleisten.
Die Transportbetonwerke von Holcim bekommen täglich Tausende Tonnen Zement, Sand und Kies geliefert. Die damit verbundene Logistik ist sehr zeit- sowie ressourcenintensiv – umso wichtiger ist es, die Ressourcen optimal einzusetzen. „Wir haben nach einer Lösung gesucht, um besser auf Engpässe, begrenzte Lagerkapazitäten sowie steigende Transportpreise reagieren zu können“, erklärt Swen Hellmann, Manager Logistik Transportbeton. Die Lösung: das intelligente, digitale System iSilo. Die Vorratsbehälter der Transportbetonwerke werden mit einer Füllstands- und Drucksensorik ausgestattet. Digitale Daten werden erhoben und in die Anlagensteuerung sowie in eine cloudbasierte EDV-Lösung integriert.
Ein System für alle Beteiligten
Durch die dezentrale Verfügbarkeit der Daten ist deren Verknüpfung und Weiterverarbeitung in bestehenden Holcim Systemen möglich. So kann zum Beispiel die Holcim Logistikplattform auf Bestandsanforderungen sowie -änderungen reagieren und automatisiert Nachschublieferungen von Zement auslösen und logistisch optimieren. Dies ist auch für externe Kunden möglich. Auch sie können ihre Silos mit entsprechenden Sensoren ausstatten und sich mit den Systemen von Holcim verknüpfen.
Kontakt
Holcim Beton und
Betonwaren GmbH
Paulo Ernesto Sánchez Díaz
Projektleiter iSilo
Tel.: 0173 9686380
Wird Zement benötigt, registriert die Anlage diesen Bedarf und löst automatisch eine Bestellung aus. Je nach Anforderung des Kunden wird zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht. „Hier wird geklärt, was unser Kunde benötigt und wie dies umgesetzt werden kann“, erklärt Hellmann. Während der Implementierungs- und Testphase müssen die automatisch generierten Bestellungen noch von dem jeweiligen Anlagenführer freigegeben werden. Ziel ist es aber, auf diesen Schritt bei den Ausstattungen weiterer Werke von Beginn an verzichten zu können.
Fehler vorbeugen, Sicherheit erhöhen
Ein positiver Nebeneffekt der erhobenen Daten: Die Arbeits- und Anlagensicherheit in den Transportbetonwerken wird erhöht. Überdruckereignisse in Siloanlagen können automatisch das Schließen von Absperrvorrichtungen und das Aktivieren von Sicherheitssystemen veranlassen.
Diese Mechanismen sind auch ohne iSilo gewährleistet, doch mithilfe der erfassten Daten ist nun ein Monitoring der Ereignisse möglich und schließlich eine proaktive Fehleranalyse. „Wir können auch weitere Parameter einbeziehen, wie das Wetter beispielsweise. Wenn wir eine sehr kalte Wetterperiode mit starkem Frost haben, werden in dieser Zeit auch weniger Baustoffe benötigt. Das heißt, wir müssen unsere Produktion herunterfahren und brauchen auch weniger Lieferungen“, sagt iSilo Projektleiter Paulo Sánchez.
Optimierte Logistik
Die Vorteile durch iSilo sind enorm: Zeitersparnis für die Disposition, eine zuverlässige Materialverfügbarkeit und eine bessere Auslastung des Fuhrparks. Bestellungen, die nicht sofort ausgeführt werden müssen, können in die Nacht verlagert werden. Das Ergebnis: tagsüber weniger überfüllte Ladestraßen in den Kies- und Zementwerken sowie Nutzung der kürzeren Fahrzeiten in der verkehrsarmen Nachtzeit. Die Vorteile gelten auch für die Holcim Kunden – schließlich profitieren auch sie von der Verfügbarkeit der Rohstoffe rund um die Uhr sowie einer lückenlosen Belieferung.
Mit iSilo ist Holcim auf einem guten Weg, die Logistik weiter zu optimieren, Liefersicherheit zu garantieren und Arbeitsunfälle zu vermeiden. Bis Anfang 2019 wird Holcim insgesamt zwölf eigene Transportbetonwerke mit dem System ausgestattet haben. Darüber hinaus wird iSilo bereits bei zwei externen Zementkunden implementiert – hier befinden sich die Projekte in der Projektierungsphase sowie in der finalen Evaluierung.
Überblick in echtzeit
Anwender von iSilo wissen ganz genau, welche Mengen sich in den Silos befinden, wann wie viele Tonnen für die Produktion verwendet wurden und wann wieder nachgeliefert werden muss. Ein Überblick in Echtzeit mit einer Verbrauchsvorhersage.