Die Hamburger lieben ihre Elbphilharmonie. Vor der Einweihung Anfang 2017 lagen jahrelange Planungs- und Bauarbeiten, die nicht immer einfach waren. Zwei verantwortliche Experten erinnern sich.
Der Rückbau des ehemaligen Lagerhauses Kaispeicher A begann im März 2007.
Beschreiben Sie Ihre damaligen Aufgaben und die Zusammenarbeit.
Prudovski: Holcim war als führender Partner einer Liefergemeinschaft gesetzt. Unsere Aufgabe war es zunächst, geeignete Betonsorten für das große Anforderungsspektrum auszuwählen. Für den gesamten Bau der Elbphilharmonie waren es etwa 40 Sorten.
Henze: Bei der Auswahl hat die Baustofftechnik von HOCHTIEF ihre konkreten Vorstellungen mit eingebracht. Als der Ausbau des Fundaments Anfang 2008 startete, stieg auch der Bedarf an Beton. Allein für das Fundament wurden 12.000 Kubikmeter verbaut. Lieferungen bis spät in den Abend hinein waren keine Seltenheit.
Eine logistische Herausforderung. Wie haben Sie den Beton auf die Baustelle bekommen?
Prudovski: Es war sehr günstig, dass das Transportbetonwerk HafenCity nur etwa zwei Kilometer von hier entfernt war. Da auf der engen Landspitze am Kaiserkai nur wenig Platz für die Transportbetonmischer war, wurden die letzten 100 Meter bis zur Einbaustelle teilweise mit Pumpleitungen überbrückt.
„Die Zusammenarbeit hat gut funktioniert. Da gibt es nichts zu meckern.“
Verläuft in Spitzenzeiten alles nach Plan?
Prudovski: Natürlich kann es vorkommen, dass etwas nicht nach Plan läuft, doch alle Beteiligten haben sich im Vorfeld viele Gedanken gemacht. Unsere Disposition hat auf Hochtouren gearbeitet und dafür gesorgt, dass die richtigen Mengen und Qualitäten zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren.
Henze: Unsere Zusammenarbeit hat gut funktioniert – da gibt es nichts zu meckern. So wie es eben sein muss bei einem anspruchsvollen Bauprojekt. Doch auch alle Poliere und Bauarbeiter auf der Baustelle haben hervorragend mitgezogen.
Bis 2010 wurden weitere 52.000 Kubikmeter Beton für den Hochbau benötigt. Welche Herausforderungen gab es in dieser Bauphase?
Henze: Für die Stützen auf der Plaza wurde ein besonderer hochfester Beton eingesetzt – sozusagen die anspruchsvollste Art, mit der sich viel schlanker bauen lässt. Ein normaler Beton wäre für den Hochbau viel zu schwer gewesen.
Prudovski: Insgesamt wurden dafür 1.000 Kubikmeter in 250 Lieferungen zur Baustelle gebracht. Das Besondere an dem Baustoff sind die enorm hohe Druckfestigkeit sowie die sehr strenge Überwachungsklasse 3, der der hochfeste Beton unterliegt. Für das Transportbetonwerk Eidelstedt, in dem der Beton hergestellt wurde, und die Baustelle gab es spezielle Qualitätssicherungs- und Prüfpläne. Diese Anforderungen waren damals Neuland für die Baustoffhersteller. Holcim konnte zu diesem Zeitpunkt als einziger Hersteller diese Qualität liefern und hat es zudem geschafft, den besonderen Baustoff durchweg fehlerfrei zu liefern, sodass es keine Unregelmäßigkeiten gab.
Henze: Es kommt eben nicht nur auf eine gute Zusammensetzung des Baustoffs an, sondern auch auf eine intensive Qualitätssicherung. So wurden Prüftermine auch früher festgelegt, um möglichst schnell zu wissen, ob die Qualität des Betons stimmt. Ein solcher Ablauf ist sehr personalintensiv. Holcim war damals bezüglich Personal und Ausstattung am besten aufgestellt und somit ein verlässlicher Partner.
Projektdaten
Bauherr: Freie und Hansestadt Hamburg
Bauzeit: 2007 bis 2016
Architekt: Herzog & de Meuron
Bauunternehmen: HOCHTIEF Solutions AG
Beton und Betonpumpen: Holcim als führender Partner einer Liefergemeinschaft
Zement: Holcim (Teilmenge)
Gesteinskörnungen: Holcim (Teilmenge)
Kontakt
Beton für Hamburg und Schleswig-Holstein
Gesche Mentzer
TBN Transportbeton Nord
Tel.: (040) 2 80 04 45-32
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Gab es darüber hinaus besondere Anforderungen an das Aussehen des Betons?
Prudovski: 41.000 Kubikmeter der insgesamt 63.000 wurden in Sichtbetonqualität benötigt. Die Herausforderung bei dieser Art des Betons besteht darin, eine Gleichmäßigkeit der Farbe, Oberfläche und Fugenausbildung zu erzielen. Außerdem sollten die Betonoberflächen möglichst hell werden, dafür haben wir einen Hochofenzement verwendet.
Henze: Im Parkhaus kommt die Sichtbetonqualität gut zur Geltung – ein wirklich anspruchsvolles Sichtbetonwerk.
Welche positiven Rückmeldungen gab es in stressigen Zeiten?
Prudovski: Sie sagten, dass der hochfeste Beton von Holcim sogar fließen kann. Zu der damaligen Zeit war das nicht selbstverständlich. Wir haben dafür chemische Zusatzmittel verwendet, um die Fließeigenschaften zu verbessern.
Henze: Da hat Holcim sehr gute Arbeit geleistet. Ein Baustoff muss auch in der Handhabung unproblematisch sein. Den hochfesten Beton konnten wir wie einen normalen, flüssigeren Beton verbauen.
1 Tausend Kubikmeter hochfester Beton
der Festigkeitsklasse C80/95
(mit Zement Holcim-Pur 4 R-NA) wurden für die besonders beanspruchten Stützen des Bauwerks verwendet.
12 Tausend
Kubikmeter Beton
sind in den Bau des Fundaments der Elbphilharmonie geflossen. Insgesamt wurden in Liefergemeinschaft 63.000 Kubikmeter Beton produziert.
HOCHTIEF und Holcim
„HOCHTIEF hatte sich bewusst für Holcim als Betonlieferant entschieden. Unsere Mitarbeiter und Projektpartner sind mit dem Bau der Elbphilharmonie an die Grenzen des technisch Machbaren gegangen. Umso wichtiger war es, auch bei der Betonlieferung einen zuverlässigen Partner zu haben, der zugleich die hohen Anforderungen an die Produktqualität sicher erfüllen würde. Holcim verfügte über die notwendige Erfahrung und konnte auch diesen Auftrag zuverlässig ausführen. Bereits in der Vergangenheit hatten wir bei anderen Projekten erfolgreich mit Holcim zusammengearbeitet und tun es heute noch – beispielsweise bei der laufenden Erweiterung der Autobahn A 7 zwischen Hamburg und Bordesholm“, erklärt Martin Kalkmann, Niederlassungsleiter HOCHTIEF Building Hamburg.
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