Die Dekarbonisierung ist für viele Unternehmen eine der zentralen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte – insbesondere für energieintensive Industrieunternehmen wie Holcim. Das ehrgeizige Ziel: Klimaneutralität bis 2050. Neben der Einführung CO2-effizienter Produkte, der Weiterentwicklung von Betonbauweisen sowie dem Einsatz ganz neuer Technologien in der Produktion wird der CO2-Ausstoß auch in der Logistik konsequent und kontinuierlich reduziert.
Holcim bietet seinen Kunden neben innovativen, nachhaltigen Produkten auch passgenaue Lösungen für fast jede Anforderung – seit jeher gehört dazu auch die Lieferung der Materialien direkt auf die Baustelle. Dafür sind die Flotten von Joint Venture Unternehmen oder externen Spediteuren verantwortlich. In der aktuell leidenschaftlich geführten Debatte zur Dekarbonisierung der Industrie steht bislang meistens die Produktion im Fokus. Oftmals unter dem Radar: Die Optimierung der Logistik, die einen nicht unerheblichen Faktor bei der angestrebten Reduktion des CO2-Ausstoßes ausmacht.
Bei Holcim ist man sich dessen bewusst: Im Jahr 2020 waren die eigene Flotte um die angeschlossenen Joint Ventures sowie die über 150 Spediteure für den Ausstoß von 125.000 Tonnen CO2 verantwortlich, die sukzessive reduziert werden sollen.
Drei Schritte: Optimierung, Kompensation, neue Technologien
Um diesen Plan in die Realität umzusetzen, geht Holcim das Thema in drei Schritten an: Optimierung, Kompensation und neue Technologien. Die Optimierung ist bereits in vollem Gange und betrifft unter anderem das Fahrverhalten derjenigen, die die Silozüge, Fahrmischer und Co. steuern. Durch zielgerichtete Schulungen kann zum Beispiel der Treibstoffverbrauch nachhaltig reduziert werden. In weiteren Maßnahmen geht es um den Einsatz von Assistenzsystemen, die Optimierung von Routen sowie die Reduzierung des Leergewichts oder des Rollwiderstands bei den Reifen. All diese kleinen Faktoren beeinflussen den CO2-Ausstoß eines Fahrzeugs bereits erheblich.
„Wir wollen vermeiden und nicht kompensieren. Aber bis die vollständige Vermeidung von Emissionen technisch möglich ist, wollen wir unseren Ausstoß zumindest kompensieren.“
Allerdings sind die Optimierungspotenziale begrenzt. Denn spätestens Mitte des Jahrzehnts stoßen diese Maßnahmen an ihre Grenzen und CO2-Emissionen lassen sich ab dann auf diesem Wege nicht weiter reduzieren. Dann ruhen die Hoffnungen auf neuen Technologien und neuen Antrieben. Doch bis diese zur Verfügung stehen, lässt die Holcim Logistik die Zeit nicht ungenutzt. So zielt der zweite Schritt auf die Kompensation von Emissionen ab. „Wir wollen vermeiden und nicht kompensieren“, erklärt Christian Schuldt, Leiter Logistik bei Holcim. „Aber bis die vollständige Vermeidung von Emissionen technisch möglich ist, wollen wir unseren Ausstoß zumindest kompensieren.“
Ein Beispiel für die parallel zu den Optimierungsmaßnahmen durchgeführten Kompensationen findet man beim Joint Venture Partner Gerdes + Landwehr, eines der führenden Logistikunternehmen in Deutschland, mit dem Holcim die Silo Net GmbH und die BetonNet GmbH betreibt. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der NGO Just Diggit hat sich das Unternehmen dazu verpflichtet, eine 10.000 Hektar große Fläche trockenen Landes in Tansania durch die Wiederanpflanzung von rund 400.000 Bäumen zu begrünen – so werden die CO2-Emissionen der Logistik und sogar der CO2-Fußabdruck der gut 400 MitarbeiterInnen ausgeglichen.
Der Holcim Logistik-Tag: „Zero Carbon 2030“
Ende Oktober fand bei Holcim im Werkforum Dotternhausen für Transportunternehmen ein Logistik-Tag unter dem Motto „Zero Carbon 2030“ statt. Gemeinsames Ziel der über 40 TeilnehmerInnen: Die Verabschiedung einer verbindlichen Road-Map zur Dekarbonisierung der Logistik.
Alternative Antriebstechnologien, die strategische Neuausrichtung des Fuhrparks sowie die notwendige Tankstelleninfrastruktur für Gasantriebe standen im Mittelpunkt der Diskussion. Spannende Einblicke zum Stand der Entwicklung lieferten die VertreterInnen von Iveco, Daimler Trucks sowie MAN Truck & Bus. Die Botschaft war klar: “Die Zukunft der Logistik wird grüner und Holcim treibt die Dekarbonisierung auch in diesem Bereich voran”, so Alexander Scheld, Head Logistics bei der Holcim Group: “Die Holcim Scope 3 Zero-Emissions-Strategie gibt vor, den CO2-Ausstoss bis zum Jahr 2030 um 25 Prozent zu reduzieren – bis 2050 um 90 Prozent.” Emilien Collard, Einkaufsleiter Holcim Deutschland benannte dabei drei Prioritäten: Sicherheit, Kosteneffizienz und Umweltbewusstsein.
Neue Technologien als Schritt in die Zukunft
Mittelfristig setzt man bei Holcim allerdings auf den technischen Fortschritt: „Wir wollen die Ersten sein, wenn es neue Möglichkeiten gibt, die für uns fahrenden Fahrzeuge CO2-freundlich umzurüsten oder ganz neue Antriebsformen einzusetzen. Deshalb stehen wir im engen Austausch mit der Automobilbranche“, erklärt Christian Schuldt. Die Anschaffung der ersten Hybridfahrzeuge ist bereits für das kommende Jahr angepeilt. Künftig soll dann gänzlich auf Verbrennungsmotoren verzichtet und die Logistik mit ihren rund 220 Fahrzeugen auf Elektro- oder Wasserstoff-Trucks umgerüstet werden. Erste Durchbrüche werden diesbezüglich für das Jahr 2025 erwartet. Der Holcim Anspruch, hier als „First Mover“ dabei zu sein, ist bei den Herstellern klar adressiert worden.
Bis es soweit ist, werden die Optimierungen bis an ihr Limit geführt und die Kompensation als temporäre Stütze der eigenen Vision umgesetzt. Denn Holcim ist sich seiner Verantwortung bewusst und verfolgt das große Ziel, eine lebenswerte Welt für alle Generationen zu bauen – mit innovativen, nachhaltigen Angeboten. Dazu werden Prozesse, Produkte und Lösungen kontinuierlich optimiert – über alle Geschäftsbereiche hinweg.